Tagung der Deutsch-Chinesischen Kommission Normung 2016

Am 25. und 26. Mai 2016 tagte die Deutsch-Chinesische Kommission zur Zusammenarbeit in der Normung in Leipzig. Das Treffen wurde gemeinsam vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) und der staatlichen chinesischen Normungsorganisation SAC geleitet. Neben Regierungsvertretern beider Länder, waren DIN, DKE und SAC sowie Experten aus der Industrie und Wirtschaft, zum Beispiel aus der Automobilindustrie (BMW, Daimler, VW), von Siemens und der Firma Harting sowie ZVEI und VDMA an den Gesprächen beteiligt. Von chinesischer Seite nahmen u. a. Vertreter des „Ministry of Industry and Information Technology (MIIT)“ und der chinesischen Botschaft an den Gesprächen teil.

Die Volksrepublik China ist für Deutschland der mit Abstand wichtigste Handelspartner in Asien. Der Dialog mit China erfordert deshalb ein besonderes Engagement. Die Deutsch-Chinesische Kommission Normung ging 2011 aus der Arbeitsgruppe Normung des 1979 gegründeten Deutsch-Chinesischen Gemischten Wirtschaftsausschusses hervor. Zielsetzung ist, den bilateralen Handel durch den Abbau technischer Handelshemmnisse weiter zu erleichtern, die bilaterale wirtschaftliche und technische Zusammenarbeit zu fördern, bei Fragen zur Normung enger zu kooperieren und die Aktivitäten in internationalen Normungsorganisationen zu koordinieren. Die jährlich durchgeführte Tagung der gemeinsamen Normungskommission bietet damit eine sehr gute Gelegenheit, die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Deutschland und China in normungspolitischen Fragen weiter zu intensivieren. 

In Leipzig wurden die Beratungen über Kooperationsmöglichkeiten in den unterschiedlichen Bereichen fortgeführt. Zu den Schwerpunktthemen zählten in diesem wie im vergangenen Jahr die Branchen Biotechnologie, zivile Luftfahrt, Maschinenanlagen (Gießereimaschinen), Medizinprodukte, Energieeffizienz sowie die geplante Reform des chinesischen Normungsgesetzes und die Rolle der Normung 2030.

Die Reform des chinesischen Normungsgesetzes sieht dabei eine Abkehr von verpflichtenden staatlichen Normen vor. Das neue Normengesetz enthält zahlreiche Elemente, die auch in anderen Industriestaaten gute Praxis sind. Dazu gehört insbesondere die verstärkte Nutzung freiwilliger Normen.

Weitere Schwerpunkte in diesem Jahr waren die Themen chirurgische Instrumente, umgebungsunterstütztes Wohnen („AAL“) und die deutsch-chinesische Veranstaltung zum Thema Smart Cities, die in Chengdu, China geplant ist.

Des Weiteren tagten im Vorfeld der Kommissionssitzung am 24. und 25. Mai 2016 die beiden Unterarbeitsgruppen Elektromobilität und Industrie 4.0. 

Am gemeinsamen Workshop zur Elektromobilität nahmen ca. 50 deutsche und chinesische Experten teil. Es wurden u.a. die Themen Batterietechnologien, Interoperabilität und induktives Laden diskutiert und die weiteren Schritte der Zusammenarbeit erörtert. Die Ergebnisse des Expertenworkshop wurden im Rahmen der Normungskommission vorgestellt und gemeinsam verabschiedet.

Die Unterarbeitsgruppe Industrie 4.0 hat in einem intensiven Workshop die Arbeit an gemeinsamen Dokumenten zu acht Themen, u.a. der Vertiefung der Zusammenarbeit in der internationalen Standardisierung, IT-Standardisierung und funktionale Sicherheit sowie „Predictive Maintenance“ aufgenommen und plant, diese bis zum nächsten Treffen im November 2016 fertigzustellen.

Alle Teilnehmer waren sich einig, dass ein weiterer regelmäßiger Austausch zu diesen Themen auch in Zukunft notwendig sei.

Das nächste Treffen der Deutsch-Chinesischen Kommission Normung findet 2017 in China statt.